Tag 5, Donnerstag, 27.12.2018

Entfernung Stop
Qawra Palace Hotel
15.3 km in 25 Minuten Fähre Malta - Gozo
30 Minuten Fähre Fähre Gozo - Malta
12,5 km in 30 Minuten Azure Window
8 km in 20 Minuten Canoyon Gozo: Wied il-Ghasri
600 m in 4 Minuten Salt Pans 1
1,3 km in 8 Minuten Salt Pans 2
5 km in 15 Minuten Calypso Cave / Aussichtsplattform auf Ramla Bay
1,5 km in 7 Minuten Ramla Bay
2,8 km in 15 Minuten Tal-Mixta Cave
9,1 km in 25 Minuten Fähre Gozo - Malta
30 Minuten Fähre Fähre Malta - Gozo
15,5 km in 30 Minuten Qawra Palace Hotel
= 71,6 km in 2:59 Stunden Fahrtzeit

An Heiligabend waren wir ja bereits einmal auf Gozo. Da hat uns die Insel richtig gut gefallen – wir hatten nur leider nicht die Gelegenheit alles zu sehen, was wir eigentlich geplant hatten, da die Zeit doch mehr rannte, als wir es erwartet hatten. Also ging es für uns an diesem Tag noch einmal nach Gozo, um uns die schöne Insel noch ein bisschen weiter anzuschauen.

Da wir aber schon einiges von Gozo gesehen haben, haben wir auch an diesem Tag ausgeschlafen und waren erst gegen 09:30 Uhr beim Frühstück. Als wir uns dann final fertig gemacht haben, sind wir ca. um 11:00 Uhr zum Fährhafen losgefahren. Als wir hier ankamen, war hier ein vielfaches an Verkehr, als wir es noch von Heiligabend kannten.

Überfahrt nach Gozo

An einem Kreisverkehr stand auch die Polizei, die alle, die auf die Fähre wollten, entgegen der Stimme unseres Navis links herum schickte. Ob die Polizei hier lediglich den Verkehr regulieren wollte, oder einen Unfall abgesperrt hat, wissen wir nicht… Wir mussten diesmal auf jeden Fall etwas länger warten, als beim ersten Mal. Da das ganze Hafengeschäft hier aber so eingespielt ist, haben wir es trotzdem ca. zu 11:50 Uhr aufs Schiff geschafft. Ungefähr 20 Minuten später erreichten wir also wieder Gozo und hatten auch schon unser erstes Ziel anvisiert.

Azure Window

Der bekannteste Ort in Gozo ist wohl das Azure Window. Hier war lange Zeit ein Fels, der über eine große natürliche Brücke mit dem Festland verbunden war. Leider war diese Naturschönheit anderthalb Jahre zuvor eingestürzt, sodass wir nur noch die Umgebung besichtigen konnten.

Wir sind ungefähr um 14:00 Uhr hier angekommen – und mit uns hatten offenbar viele andere Leute das selbe Ziel. Da es hier zwei große Parkplätze gab, war das jedoch kein Problem – und die Reisebusse, die hier standen brauchten natürlich auch weniger Platz, als wenn die ganzen Menschen mit eigenen PKWs gekommen wären. Man das positive nur sehen wollen!

An den Parkplätzen standen, wie es sich für eine touristische Ecke gehört, zwei Food Trucks, die kalte Getränke und Eis verkauft haben. Die kalten Getränke sind hier auch echt nötig. Wie so häufig in Malta gibt es hier an den Klippen keinen Schatten und die Sonne hatte an diesem Tag auch wieder ziemlich Kraft.

Die Umgebung um das ehemalige Azure Window allein hat sich ziemlich gelohnt. Man konnte hier immer noch zu Teilen der alten “Ruine” des Azure Windows laufen. Der Weg hier über die Klippen ist aber etwas anstrengend, da man an meisten Stellen sogar etwas Klettern muss. Zum Teil wurden hier sogar kleinere Stahlgittertreppen aufgebaut, um verschiedene Höhenunterschiede meistern zu können. An ein, zwei Stellen muss man auch einen nassen Schuh in Kauf nehmen, was in Kombination einige Leute abgeschreckt hat, die vorzeitig wieder umgedreht sind. Paul hat den Weg aber durchgezogen und die Aussicht auf die tollen Klippenformationen an der Küste genießen können.

Die ganze Landschaft hier glich etwas einer Steinwüste – aber einer recht vollen Steinwüste. Da das Gebiet hier aber recht weitflächig war, standen sich die Leute nicht gegenseitig auf den Füßen und haben so nicht so stark gestört. Leider ließen sich so aber auch keine Fotos von der “Steinwüste” machen, weil überall zu viele Menschen drauf gewesen wären.

Hier in der Gegend gibt es übrigens auch einen Anbieter für Quad Touren und eine Tauchschule. Mit beidem haben wir uns aber nicht näher beschäftigt.

Canyon Gozo: Wied il-Ghasri

Als nächstes sind wir wieder in den Norden von Gozo gefahren, dessen Besuch wir ja leider an Heiligabend abbrechen mussten, weil es dunkel wurde. Unser erstes Ziel im Norden war der Canyon. Hier befindet sich eine tiefe Schlucht mit tiefblauem Wasser.

Mit dem Auto konnten wir über eine Straße mit unzähligen Schlaglöchern fast unmittelbar vor den Canyon fahren. Einen richtigen Parkplatz gab es hier zwar nicht, aber hier war genug Platz, um unser Auto abzustellen. Mehr als drei Autos können hier aber wahrscheinlich nicht gleichzeitig parken. Von der Parkfläche aus mussten wir noch knappe 100 m laufen und kamen an der Schlucht an. Auf der linken Seite gab es eine kleine Treppe, die in den Canyon hinein führte und nach rechts führten einige Felsen noch etwas weiter in die Höhe. Da wir das Gesamtbild des Canyons sehen wollten, sind wir noch das kleine Stück weiter nach oben geklettert und haben unsere Drohne ausgepackt. Manche Orte sind einfach aus der Luft am schönsten – selbst wenn sie vom Boden aus schon beeindruckend sind.

Trotz der wunderschönen Natur hier – die dem Azure Window in aktueller Form eigentlich in nichts nachsteht – war hier kaum etwas los. Mit uns waren vielleicht zwei weitere Menschen und eine Wandergruppe hier. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass dieser Ort tatsächlich etwas abgelegen ist und die Straßen nicht die besten sind…

Auf diese Weise hatten wir auf jeden Fall auch richtig Ruhe, ein paar schöne Drohnenbilder zu machen.

Laura hat der Canyon hier in Malta am nachhaltigsten beeindruckt. Wenn sie an Malta zurückdenkt, kommt bei ihr immer als erstes dieser Ort ins Gedächtnis.

Salzfelder / Salt Pans 1

Unser weiterer Weg führte uns weiter über die Straße mit den vielen Schlaglöchern an der nördlichen Küste von Gozo entlang. Unweit von dem Canyon befinden sich riesige Bereiche, die voll mit Salzfeldern sind.

Bereits nach wenigen Minuten haben wir auf unserer linken Seite (also der Meerseite) die ersten Salzfelder gesehen. Viele kleine Becken, die ziemlich akkurat geometrisch angelegt worden sind, lagen vor uns. Leider waren die Felder hier alle leer und auch sonst gab es hier nicht allzu viel weiteres zu sehen. Die Salzfelder hier direkt am Wasser sind trotzdem total spektakulär.

Auch hier haben wir unsere Drohne, die wir schlauerweise gar nicht erst richtig abgebaut hatten, wieder hervorgeholt, um ein paar Bilder zu machen.

Salzfelder / Salt Pans 2

Einige Minuten Autofahrt weiter kamen wir dann an Salzfelder, die gleich um ein Vielfaches größer und gleichzeitig wahnsinnig beeindruckend waren. Einerseits waren hier wirklich Salzfelder, so weit das Auge reichte, andererseits war die Küste hier auch irgendwie ein bisschen schöner.

Als wir unsere Drohne noch einmal herausholten, konnten wir aber erst die wahre Schönheit dieser Salzfelder bestaunen. So ein regulärer Tourist, von denen es hier auch einige gab, konnte das eigentliche Naturschauspiel hier gar nicht sehen. Die Salzfelder waren allesamt ziemlich bunt – und zeigten so den unterschiedlichen Fortschritt in der Salzgewinnung. Dazu die geschwungene Küste mit dem seichten Meer – einfach traumhaft. Unser Kumpel Dronny – so heißt unsere kleine Drohne – hat uns hier wirklich einen guten Job gemacht.

Während Laura die letzten Drohnenaufnahmen machte, hat Paul sich hier noch einmal etwas umgeschaut – und hat mal wieder eine hübsche Tür gefunden. Mitten in der Felswand in unserem Rücken befand sich eine alte grüne Holztür mit rostigen Metallscharnieren. So etwas ist natürlich immer ein Fotomotiv wert :)

Calypso Cave / Aussichtsplattform auf Ramla Bay

Unser letztes Ziel hier im Norden war die Gegend um Ramla Bay. Da wir aus Westen kamen, sind wir als erstes zur Calypso Cave gefahren. Das Ziel befand sich ziemlich weit oben auf einem Berg, den man mit dem Auto ganz gut hoch fahren kann. Die Straße hier hoch ist zwar ziemlich eng, aber eigentlich klappt das ganz gut. Wenn einem nicht gerade ein Sightseeing Bus entgegen kommt. Wie uns. Hut ab für Lauras Fahrkünste, die es irgendwie geschafft hat, den Bus auf diesem engen Stück Straße an uns vorbei zu lassen.

Oben angekommen befindet sich ein recht kleiner Parkplatz, auf dem vielleicht 5-6 Autos, oder ein Reisebus und 2 Autos platz gehabt hätten. Wir waren hier eins von zwei Autos oder so. Vom Parkplatz aus gab es ein Tor, das in einen nett angelegten Park mit einem gut ausgebauten Weg führte. Der Weg hier durch endete am Abgrund, wo eine große Aussichtsplattform errichtet wurde, von der aus man nach rechts auf die Ramla-Bucht schauen konnte.

Auf Google Maps findet man ein Foto von einer Höhle und der Name Calypso Cave hat uns eigentlich vermuten lassen, dass hier irgendwo eine Höhle zu besichtigen sei. Wir müssen zugeben, dass wir die Höhle nicht gefunden haben, aber im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass die Höhle sowieso gesperrt ist und man hier nicht (mehr?) hinein gehen darf.

Wir fanden es hier irgendwie ein bisschen komisch. Hier war nichts los, obwohl draußen ein richtiger Parkplatz war, das war hier nach einer Höhle benannt, die wir nicht gesehen hatten und die Aussicht auf das Ramla Bay war auch nicht so besonders, weil man so seitlich drauf schaute.

Auch wenn ich mir beim Schreiben dieses Satzes so langsam etwas doof vorkomme: wir haben mal wieder Dronny ausgepackt, um Ramla Bay zumindest aus einem besseren Blickwinkel von oben betrachten zu können…

Das Positive an diesem Spot: Hier ist man wohl wirklich auf Touristen eingestellt denn an diesem Parkplatz gab es sogar eine saubere und kostenfreie Toilette, die wir dann direkt einmal genutzt haben – danach ging es aber auch schon weiter.

Ramla Bay, roter Sand

Von der Aussichtsplattform sind wir dann im Grunde nur den Berg hinuntergefahren, bis wir am Strand des Ramla Bay angekommen waren. Der Strand hier ist einer der wenigen Strände, die wir in Malta überhaupt gesehen haben. So richtig wissen, wir aber nicht, was das besondere an diesem Strand war. Vielleicht ja wirklich überhaupt, dass es ein Sandstrand war? Vielleicht war es die leuchtende Farbe des Sandes? Wikipedia sagt hierzu

Ramla Bay gilt als der schönste und wichtigste Badestrand auf der Insel Gozo. Dadurch ist die Bedeutung für den lokalen Tourismus hoch.

Der Strand hier ist durch die Kombination aus seinem schönen Sand, seiner Größe und dem flachen Wasser am Strand wirklich ein toller Badestrand. Sogar jetzt im Winter sind die hartgesottenen hier im Wasser gewesen. An den anderen Orten, an denen wir bisher waren, haben wir nie Schwimmer gesehen.

Früher sollen hier am Strand wohl mal Wasserschildkröten gebrütet haben, das ist aber schon länger vorbei.

Tal-Mixta Cave mit Blick auf Ramla Bay

Obwohl es auch an diesem Tag schon langsam dunkler wurde, wollten wir den letzten Stopp, östlich vom Ramla Bay, nicht verpassen. In einem zweiten Versuch wollten wir nun wieder eine Höhle ansteuern, diesmal die Tal-Mixta Höhle, von der aus man auch einen tollen Blick auf Ramla Bay haben sollte.

Die Höhle hier ist wieder sehr gut mit dem Auto zu erreichen. Auch wenn die Straße hier wieder ziemlich holprig und eng war. Die Straße endete irgendwann recht abrupt und wir haben unser Auto dann dort neben einer Mauer an einer Ruine abgestellt.

Als Verlängerung der Straße gab es noch einen Weg, den man nur zu Fuß weiter laufen konnte. Diesem Weg sind wir noch ein paar Meter gefolgt, bis wir links den großzügigen Einstieg in die Höhle gefunden hatten.

Die Höhle hier ist wirklich richtig cool. Mitten im Berg befindet sich ein Loch, ca. 10 m tief, und vielleicht 4 m hoch, in dem man die weite Aussicht auf die ganze Bucht genießen kann. Hier kann man sogar von weitem die Gebäude unterhalb des Calypo Cave-Parks erkennen. Wenn man die Luftlinie betrachtet, sind wir gar nicht so weit gekommen in den letzten Stunden.

Hier in der Höhle waren wir nicht alleine – Ramla Bay und die Umgebung ist halt eine der touristischeren Gegenden von Gozo. Trotzdem haben wir auch hier (ein letztes Mal für diesen Tag) unsere Drohne aufgebaut und das letzte Akku verflogen. Höhlen wie diese von Außen zu sehen ist halt irgendwie schon etwas besonderes, normalerweise schaut man halt immer heraus. Da es aber langsam wieder dämmerte, musste die Drohne schon etwas mit der Belichtung kämpfen…

Diese Höhle hat uns richtig gut gefallen. Wären wir hier früher gewesen, hätten wir uns hier bestimmt auch noch auf einen Stein gesetzt, um den Ausblick bei einem kleinen Picknick zu genießen. So haben wir uns aber dafür entschieden, besser nicht zu spät wieder ins Auto zu springen, um die letzten Sonnenstrahlen während der Fahrt durch die engen Feldwege hier im Norden ausnutzen zu können.

Auf dem Rückweg wurde es langsam aber sicher immer dunkler, was die Fahrt um einiges anstrengender gemacht hat. Die schlechte Beleuchtung und der schlechte Weg machen so natürlich noch weniger Spaß. Trotzdem hätten wir nicht mit dem Pärchen tauschen wollen, das den Weg mit dem Fahrrad gefahren ist. Dafür hat das hier doch zu viele Höhenmeter, die man hoch und runter fährt.

Irgendwo auf dem Rückweg im Niemandsland sind wir noch an einem Feuer vorbeigefahren, welches am Straßenrand brannte. Kurz haben wir überlegt, ob wir aussteigen müssen und ggf. die Feuerwehr rufen sollten aber im nächsten Moment haben wir gesehen, dass dort bereits Personen standen, die das Feuer im Blick hatten. Ob sie das Feuer absichtlich gezündet haben oder nicht, wissen wir nicht.

Die Rückfahrt mit der Fähre verlief, genau wie an Heiligabend, wieder sehr entspannt. Diesmal haben wir uns dazu entschieden, das Auto während der Überfahrt nicht zu verlassen. So viel hat das Schiff nun auch nicht zu bieten und wir waren auch schon etwas müde von dem langen Tag.