Tag 1, Sonntag, 23.12.2018

Entfernung Stop
Qawra Palace Hotel
9,5 km in 16 Minuten Golden Bay
1 km in 5 Minuten Għajn Tuffieħa-Turm
2,5 km in 8 Minuten Ta’ Ħaġrat Tempelruine
500 m in 3 Minuten Church of the Assumption of the Blessed Virgin Mary into Heaven
5,5 km in 10 Minuten Kirche "Our Lady of Itria Chapel"
9 km in 25 Minuten Klippen von Rabat
4 km in 15 Minuten Miġra l-Ferħa
18 km in 35 Minuten Qawra Palace Hotel
= 50 km in 1:57 Stunden Fahrtzeit

Am ersten Tag gemeinsam auf Malta haben wir uns ca. um 12:30 auf den Weg gemacht, zunächst um Einkaufen zu gehen. In einem Supermarkt haben wir etwas zu Trinken gekauft und noch ein paar Snacks für zwischendurch. Wir haben inzwischen die Erfahrung gemacht, dass es bares Geld spart, wenn man sich auf Reisen regelmäßig in vergleichsweise günstigen Supermärkten eindeckt, statt immer die teuren Getränke an Kiosks oder in Restaurants kaufen zu müssen.

Golden Bay Beach

Das erste Ziel, das wir nach dem Supermarkt angesteuert haben ist der Golden Bay Beach in Mellieha. Mit dem Auto kann man – zumindest in der Winterzeit – fast bis zum Strand fahren und hier gegen eine “freiwillige Spende” parken. Der Strand ist sehr ruhig und einer der wenigen Sandstrände Maltas. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass er nicht so touristisch überlaufen ist, wie andere Ecken der Insel, was wohl auch an seiner Lage im weniger dicht besiedelten Westen Maltas liegt.

Ein paar Meter rechts des Sandstrandes kann man einen kurzen Weg, ein Stück über Beton, ein anderes direkt über die Felsen gehen, um noch einen anderen Blickwinkel zu erhaschen. Hier ist natürlich noch weniger los, aber hier kann man sich eigentlich nicht mehr hinsetzen.

Trotz der Winterzeit ist das Wasser hier ziemlich ruhig gewesen. Im Sommer ist das hier bestimmt der ideale Badestrand – so kurz vor Weihnachten war es aber dann doch etwas zu kühl dafür.

Ghajn Tuffieha-Turm mit Aussicht

Südlich, direkt angrenzend am Golden Bay Beach, befindet sich der Ghajn Tuffieha-Turm. Den konnte man vom Strand aus auch schon sehen – auch wenn er gar nicht so hoch ist.

Obwohl der Turm in Sichtweite vom Strand ist, muss man einige Minuten mit dem Auto hier hin fahren. Der Turm befindet sich nämlich direkt an den Klippen, die bestimmt 20-30m hoch sind. Auch hier gab es jedoch für uns mehr als ausreichend Parkfläche, ziemlich nah am Turm selbst.

Wenn wir ehrlich sind: der Turm ist für uns hier definitiv nicht das spektaulärste. Die Aussicht auf’s Mittelmeer und auf die Bucht mit dem Golden Bay Beach schon. Paul hat irgendwie einen Narren an einem kleinen Gebäude mit grüner, beschmierter Tür gefressen, aber insgesamt hat die Aussicht hier ziemlich überzeugt. Vom Turm aus konnte man noch einige Meter weiter in Richtung Klippen laufen. Hier gibt es zwar keine “richtigen” Wege, aber man kann gut erkennen, dass hier schon einige andere Menschen hergelaufen sind, um Fotos zu machen. Die Bilder sprechen aber eigentlich für sich.

Ta Hagrat Temples mit Parish Church of the Assumption of the Blessed Virgin Mary into Heaven

Als zweiten Stopp haben wir für den Tag die Ruinen der „Ta Hagrat Temples“ geplant. Hier, in einer Seitenstraße mitten im Ort Mġarr, befindet sich eine alte Tempelruine, die Google Maps nach zu urteilen, aus einigen riesige Steinen (sogenannten Megalithen) besteht und wirklich beeindruckend aussieht. Zudem fanden wir es wirklich spannend, dass das hier ein recht großer Ausgrabungsort ist, der aber praktisch direkt neben bewirteten Feldern und Wohnhäusern liegt.

Wir sind also hier hin gefahren, um uns den Tempel auch einmal anzusehen. In unserer Vorrecherche hatten wir schon herausgefunden, dass man zur Besichtigung dieses UNESCO Weltkulturerbes ein Eintrittsgeld zahlen muss, wobei wir dachten, dass das direkt Vorort zu verrichten sei.

Auf dem Weg hierhin hat uns Google Maps aber zunächst in die falsche Straße geschickt – und als wir da die Ruinen nicht gesehen haben, haben wir uns entschieden stattdessen die imposante Kirche im Ortskern zu fotografieren, die Parish Church of the Assumption of the Blessed Virgin Mary into Heaven. Im Gegensatz zur Kapelle, die wir ja als letztes gesehen hatten, war diese Kirche wirklich imposant. Die Straßen von Malta sind ziemlich hügelig, sodass die Kirche auch an einem leichten Abhang gebaut wurde. Die Straße verläuft also fallend an der Kirche entlang und unterhalb des Kirchplatzes, quasi im Untergeschoss, befand sich noch ein ziemlich bunter Weihnachtsshop, der laute Weihnachtsmusik spielte. Das fanden wir so verrückt, dass wir da auf jeden Fall einmal herein mussten. Und so bunt und verrückt der Laden von außen aussah, so war er auch innen. Malta ist ein ziemlich weihnachtsverrücktes Land.

Als wir wieder fahren wollten, haben wir eine Straße weiter dann ein Schild gesehen, das als Wegweiser zu den Tempelruinen diente. Da wir nunmal eigentlich wegen der Ruine hier her gefahren waren, haben wir dann noch einen kurzen Stopp an den umzäunten Steinbergen der Tempelruine eingelegt. Durch den Zaun konnte man schon erkennen, dass von den Ruinen gar nicht mehr so viel zu sehen war, wie die Bilder, die wir im Voraus im Internet gefunden hatten, versprachen. Als wir die ersten 5 Schritte durch das Tor liefen, wurden wir nach unseren Tickets gefragt – achja, da war ja was 🙈. Wir hatten keine Tickets gekauft und konnten das auch nicht Vorort tun, die hätte es offenbar irgendwo an der großen Kirche gegeben. Aber das Gelände hat uns dann, als wir einen ersten Blick erhascht hatten, auch nicht sonderlich gereizt, sodass wir noch ein paar Fotos durch den Zaun hindurch gemacht, dann aber unser drittes und letztes Ziel des Tages angesteuert haben:

Auf Malta war übrigens insgesamt sehr wenig los, so kurz vor Weihnachten. Die Straßen waren fast gespenstisch leer. Alles sah aber irgendwie warm, aber hier im recht dünn besiedelten Westen fast wie ausgestorben und verlassen, wenn auch nicht heruntergekommen aus. Irgendwo haben wir nochmal am Straßenrand angehalten, um ein, zwei Fotos zu machen – hier eins der Resultate:

Our Lady of Itria Chapel

Ein weitere Stopp am Straßenrand war die Kapelle Our Lady of Itria Chapel. Hier ist ein klitzekleines Gotteshaus irgendwo am Straßenrand – und genau das ist das schöne an diesem Ort. Die Kapelle ist eher unauffällig, macht aber einen vergleichsweise gepflegten Eindruck. Hinter der Kapelle bot sich uns ein toller weiter Blick über die felsige Landschaft von Malta.

Unser Stopp hier hat bestimmt nur 5 Minuten gedauert. Da wir beide ja nicht so auf Kirchen stehen, haben wir nicht einmal einen Blick in die Kapelle geworfen. Trotzdem hat uns der Ort hier ganz gut gefallen. Hier kann man auch am Straßenrand im Auto ein Picknick mit schöner Aussicht genießen.

Unser eigentliches Ziel war nunmal auch nicht diese Kapelle hier, aber genau Stopps wie dieser hier reizen Roadtrips für uns: einfach anhalten, wenn’s nett aussieht – um dann gegebenenfalls auch schnell wieder weiter zu fahren.

Klippen in Rabat

Unser letztes richtiges Ziel an diesem Tag waren die Klippen von Rabat. Malta hat hier im Westen kaum größere Städte. Rabat ist die nächste Stadt, die südlich an Mġarr grenzt, wobei hier einige Kilometer lang wirklich nichts außer karger und felsiger Hügellandschaft zu sehen ist. Malta ist aber ja insgesamt nicht so flächig, weshalb man doch recht schnell auch von Ort zu Ort kommt.

Auf dem Weg zu den Klippen wurde die Straße auf den letzten 3 - 4 Kilometern konstant immer schlechter. Viele Schlaglöcher gab es hier zwar nicht, aber man fuhr auf dem blanken, sehr trockenen und felsigem Boden und immer mal wieder kamen wir auch an einzelnen “Bauernhöfen” vorbei. Diese Bauernhöfe sind aber in keiner Weise mit den Gutshöfen zu vergleichen, die man aus hiesigen Bauernschaften kennt – hier in Malta ist zum einen viel weniger Fläche landwirtschaftlich genutzt und zum anderen sind die Häuser, in denen die Bauern leben, ziemlich klein gehalten. Einzelne Grundstücke sind zum Teil mit ca. hüfthohen Mauern umzäunt. Die Mauern heben sich jedoch kaum vom Boden ab, der die selbe trockene hellgelbe Farbe hat.

Als sich die Landschaft und auch die Aussicht für bestimmt einen Kilometer nicht mehr änderte, haben wir irgendwann beschlossen, die Drohne auszupacken und die weite Einöde von Oben zu betrachten. Unser eigentliches Ziel, die Klippen von Rabat haben wir so leider nicht erreicht. Im Nachhinein ist das aber echt schade, weil die Bilder, die man von hier (Il-Blata tal-Melh) findet, echt beeindruckend sind.

Der Westen hat insgesamt eine sehr einheitliche Fauna. Zwischen hellem Fels wachsen dichte grüne Büsche. Genau dieses Bild haben wir auch hier aus der Luft erhalten. Wir befanden uns auf einem Berg, von dessen Abhang aus man auch einen schönen Blick auf das weite Meer hatte. Viele Meter unter uns, an der Küste, wechselte die Landschaft – hier ist sie viel grüner und weniger felsig. Aber hier im höher gelegenen Teil des Westens gewann die Trockenheit den Kampf gegen die Fauna fast immer.

Migra I-Ferha

Auf dem Rückweg aus der trockenen Einöde haben wir noch einen Stopp am nur wenige Minuten entfernten Miġra l-Ferħa gemacht. Hier ist man unmittelbar an den schönen Klippen vor dem Meer – und es gibt eine “ordentliche” Straße dorthin. Sogar eine ausreichend große Parkfläche gibt es hier.

Hinter einer langen Steinmauer ist meterweit unter einem nichts als das Meer. Bis zum Horizont. Für uns waren das erneut ideale Bedingungen, die Drohne noch einmal ihren Dienst machen zu lassen und einige Meter zu fliegen!

Als das Drohnenakku verflogen war, haben wir uns auf endgültig auf den Rückweg zum Hotel gemacht und haben es so noch vor 17:00 Uhr wieder zurück geschafft. Es war nun mal schließlich Dezember und wir wollten hier auch ungern im dunklen Auto fahren. In Malta beginnt die Dämmerung zur Weihnachtszeit ungefähr gegen halb fünf.